In den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Chor des Kroatischen Rundfunks und Fernsehens an der Tradition der Zagreb Madrigalisten gegründet. Anfangs als Kammerensemble unter Mladen Pozajić und später unter Slavko Zlatić, wurde er mit der Zeit zum ersten professionellen Chor Kroatiens. In den letzten siebzig Jahren wurde seine künstlerische Identität von bedeutenden Musikern geprägt, ihren Weg, nach Igor Kuljerić, einem der größten Kroatischen Komponisten und Dirigenten, setzt jetzt der leitende Dirigent Tonči Bilić fort.

Das reiche Repertoire des Chors beinhaltet a capella, vokale und instrumentale Kompositionen von der früheren Renaissance bis zu den kürzlich geschriebenen Werken. Besonders hervorgehoben wird das Kroatische Musikerbe.

Es bekam exzellente Kritik für Konzerte in Rom, Moskau, Salzburg, Mailand, Paris, Venedig, Berlin und für zahlreiche Auftritte in Kroatien. Das Ensemble arbeitete mit angesehenen Kroatischen Komponisten, wie Lovro von Matačić, Milan Horvat, Pavle Dešpalj und Nikša Bareza, und internationalen Gästen, wie Claudio Abbado, Lorin Maazel, Igor Markevič, Valery Polyansky und vielen weltbekannten Solisten.

Der Chor des Kroatischen Rundfunks und Fernsehens verdiente sich sein Ansehen mit den Darbietungen von Schnittkes Psalmen der Reue und Konzert für Chor, Rautavaaras Vigilia, Die Passion unseren Herrn Jesus Christus und Die Kroatische Messe von Boris Papandopulo, Monteverdis Madrigali Guerrieri et Amorosi und Vespro della Beata Vergine, Bachs Matthäus-Passion und Johannes-Passion, Haydns Schöpfung, Händels Messiah, Lukas-Passion bei Penderecki, Trois poemes d' Henri Michaux bei Witold Lutoslawski (das Werk wurde bestellt und komponiert für den Chor des Rundfunks und Fernsehens Zagreb, den heutigen Chor des Kroatischen Rundfunks und Fernsehens), Hochzeit bei Stravinsky, Kuljerićs Kroatisches glagolitisches Requiem und seine Oper Tierfarm und auch Triptychon bei Ivan Brkanović.

Der Chor des Kroatischen Rundfunks und Fernsehens wurde für die Darbietung von Boris Papandopulos Kroatische Messe, geleitet von Tonči Bilić, mit dem 2004 Milka Trnina Preis für herausragende künstlerische Leistung ausgezeichnet. Dem Chor wurde schon zweimal der angesehene kroatische discographische Preis Porin verliehen – im Jahr 2005 für das Album des Jahres in der Kategorie Klassische Musik (CD Kroatische Messe, Herausgeber Cantus Label) und in 2007 für die beste Komposition geschrieben für Solo Vokal oder kleines Ensemble (Kuljerićs Oh Kreuz, gib uns deine Gnade auf der CD Wie der Hirsch den Bach sucht produziert von Orfej und dem Kroatischem Rundfunk und Fernsehen) beide geschrieben von Bilić.

Seit 1998 konzentrieren sich der Chor und sein Leitdirigent Tonči Bilić auf das a cappella Singen und Werke mit kleineren instrumentalen Begleitungen. So entstand der Zyklus Sfumato, dass in den letzten zehn Jahren klassische und moderne Meisterwerke zusammen mit weniger bekannten Kompositionen und neuen Kreationen für Chormusik dem kroatischen Publikum vorstellt. Die Konzertreihe, mit dem sonderbaren Untertitel Spirituelle Klänge, Nuancen und Formen, ist in Zusammenarbeit mit dem Mimara Museum entstanden und erfasst eine interessante Kombination von musikalischer und bildender Kunst.